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Dominic Junghaenel

Vier Wege, aus einem Motivationsloch rauszukommen

Updated: Sep 6, 2021



Egal wie sehr wir unsere Arbeit normalerweise lieben, es gibt Zeiten, da haben wir keine Energie, keine Lust und sehen keinen Sinn mehr in dem was wir tun. Kurz, wir sind in einem Motivationsloch. Die meisten Menschen, die ich kenne, haben das schon erlebt. Es ist im Normalfall nichts worüber man sich Sorgen zu machen braucht.


Aber wenn sich ein Durchhänger über Wochen oder Monate hinzieht, können die negativen Gefühle auf andere Bereiche in unserem Leben überschwappen und unsere mentale und sogar körperliche Gesundheit beeinträchtigen. Spätestens dann ist es Zeit, aktiv zu werden.


Der erste Schritt besteht immer darin, nach der Ursache zu suchen. Oft denken wir automatisch, dass die Arbeit selbst der Grund für unser Tief ist. Dies ist aber nicht immer der Fall. Umstände in unserem privaten Leben können ebenfalls eine Rolle spielen; Beziehungskrisen, Geldsorgen, Konflikte in der Familie oder gesundheitliche Probleme sind nur einige Beispiele. Denken Sie zurück, wann genau der Motivationsverlust begonnen hat und versuchen Sie, mögliche Auslöser zu identifizieren.


Wenn Sie alle anderen Möglichkeiten eliminiert haben und sich sicher sind, dass die Arbeit selbst der Grund ist, gehen Sie tiefer. Finden Sie heraus, was genau Sie belastet oder stört. Ohne die genauen Ursachen zu kennen, kann es schwierig sein, aus dem Motivationsloch heraus zu kommen. Dennoch gibt es einige Dinge, die Sie ausprobieren können, um neue Perspektiven zu gewinnen und Ihre Energie und Motivation zurück zu erlangen.



1. Achten Sie bewusst auf das Positive


Sogar unter normalen Umständen ist unser Gehirn von Natur aus mehr auf das Negative fokussiert und wir übersehen oder vergessen positive Ereignisse. Neuropsychologen sprechen hier von “Negativitätsvoreingenommenheit” (engl. negativity bias). Um es mit den Worten von Rick Hanson, Autor von Hardwiring Happiness, auszudrücken:


“Unser Gehirn ist wie Klett für negative Erfahrungen aber Teflon für positive.”

Wenn Sie also unmotiviert und lustlos sind, ist die Gefahr in eine Negativitätsspirale zu geraten umso grösser. Um dem entgegen zu wirken ist es wichtig, bewusst auf positive Dinge zu achten. Eine einfache Übung ist folgende: Nehmen Sie sich jeden Abend nach der Arbeit zwei oder drei Minuten Zeit, und machen Sie eine Liste mit allen positiven Erlebnissen des vergangenen Tages. Schreiben Sie alles auf, auch scheinbar kleine Begebenheiten, wie ein angenehmes Gespräch mit einer Kollegin, oder ein kleiner Erfolg, wie beispielsweise die Erledigung einer Aufgabe, welche Sie seit langem vor sich hergeschoben haben.


Führe Sie diese Liste regelmässig, und Sie werden mit der Zeit eine ausgewogenere Sicht Ihrer persönlichen Situation entwickeln. Auch wenn Journaling und Tagebücher nicht Ihr Ding sind, diese simple Übung ist ein grossartiger Weg, um mehr Achtsamkeit in Ihr Leben zu bringen.



2. Ändern Sie Ihre Routine


Es ist kein Geheimnis, dass erfolgreiche Menschen einen strukturierten Tagesablauf haben. Aber wenn Ihnen die Motivation und Energie fehlt, kann Ihre tägliche Routine leicht dazu führen, dass Sie sich festgefahren fühlen. Wenn dies der Fall ist, fangen Sie an die Dinge aufzumischen.


Wechseln Sie Ihren Standort; arbeiten Sie in einem anderen Teil Ihres Büros (zb. in der Kantine oder in einem Sitzungszimmer) oder gehen Sie in ein Cafe oder einen Co-Working-Space, auch wenn es nur für ein oder zwei Stunden ist.

Wenn Sie von Zuhause aus arbeiten, gehen Sie in ein anderes Zimmer. Variieren Sie Ihren Arbeitsweg; gehen Sie eine andere Strecke oder steigen Sie eine Station früher aus und gehen den Rest des Weges zu Fuss. Wenn Sie normalerweise Ihr Mittagessen vor dem Bildschirm einnehmen, gehen Sie raus in der Mittagspause.


Oft haben scheinbar kleine Veränderungen einen grossen Einfluss darauf, wie wir uns fühlen. Es gibt unzählige Möglichkeiten, um Ihre täglichen Gewohnheiten und Abläufe umzugestalten. Probieren Sie verschiedene aus, um herauszufinden, was einen positiven Einfluss auf Ihr Befinden und Ihre Produktivität hat.



3. Unterstützen Sie Andere


Eine Vielzahl wissenschaftlicher Studien hat gezeigt, dass Anderen helfen uns glücklich macht. Grund genug es zu versuchen, wenn Sie gerade keinen Sinn mehr in Ihrer Arbeit finden.


Abhängig von Ihrer beruflichen Situation und Ihrem Arbeitsumfeld gibt es verschiedene Möglichkeiten, um Andere zu unterstützen. Die einfachste; fragen Sie einen Kollegen, ob Sie ihm bei etwas helfen können. (Vorausgesetzt natürlich Sie haben die nötigen Ressourcen und Ihre eigene Arbeit leidet nicht darunter.)


Gewisse Unternehmen haben Mentoring-Programme, in welchen erfahrene Mitarbeiter Mentoren für neue oder jüngere Angestellte werden können. In meiner vorherigen Firma hatten wir ein System eingeführt, bei welchem alle Teammitglieder in die Einarbeitung und Betreuung der Praktikanten involviert sind.


Sprechen Sie mit Ihrem Vorgesetzten, um zu schauen, ob es die Möglichkeit gibt, in einem anderen Team mitzuarbeiten oder in ein anderes Projekt involviert zu werden.

Dies bietet Ihnen zudem die Chance, etwas Neues zu lernen - ein weiterer effektiver Weg, um aus einem Motivationsloch raus zu kommen.



4. Lernen Sie etwas Neues


Wenn Sie seit vielen Jahren denselben Job machen, kann leicht das Gefühl aufkommen, dass sich alles nur noch wiederholt, Sie Ihre Arbeit in- und auswendig kennen und nicht weiter wachsen. Die Möglichkeit ist jedoch gross, dass es Dinge im Zusammenhang mit Ihrer Arbeit gibt, die Sie noch nicht wissen oder die sich entwickelt und verändert haben.


Nehmen Sie sich jeden Tag eine gewisse Zeit, um etwas Neues zu lernen. Wenn Sie sich über die neuesten Entwicklungen in Ihrem Fachbereich auf dem Laufenden halten und Ihr Wissen erweitern, kann das gewisse Aspekte Ihres Jobs plötzlich wieder interessanter machen.


Ein weiterer zuverlässiger Weg, um aus einem Motivationsloch zu kommen, ist das Erlernen neuer Fähigkeiten. Es gibt heutzutage so viele Online-Kurse (auch kostenlose), dass Sie dafür nicht unbedingt wieder die Schulbank drücken müssen.


Durch Fort- und Weiterbildungen werden Sie in den Augen Ihres Arbeitgebers zudem attraktiver, was neue Türen öffnen kann (beispielsweise das Übernehmen von mehr Verantwortung oder eine Beförderung) und Sie verbessern auch generell Ihre zukünftige Arbeitsplatzsicherheit.

Etwas Neues zu lernen birgt zudem die Chance, dass Sie ein neues Interessengebiet oder gar eine neue Leidenschaft entdecken und damit vielleicht den Grundstein für eine neue und erfüllende Laufbahn legen.


Ob Sie Ihr Wissen erweitern oder sich neue Fähigkeiten aneignen, Neues zu lernen, kann eine ausserordentlich positive Auswirkung auf Ihr Leben haben. Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass Lernen glücklich macht, und dass Bildung einer der wichtigsten Faktoren für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden ist.

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